Baustellenbesuch bei Hilmi Kurtoglu in Kaarst: Zur Begrüßung gibt es erstmal einen feuchten Nasenstüber von Hündin Frida, dann kann es los gehen.
Der Oberpolier nimmt sich Zeit, um durch den fertigen Rohbau zu führen. Es ist eine Baustelle nach seinem Geschmack: sauber, sicher und voll im Zeitplan. Dass dies auch so bleibt, daran lässt er keinen Zweifel: „Ich habe noch nie eine Baustelle fertiggestellt, die auch nur an einer Terminüberschreitung gekratzt hätte.“
Deshalb stressen ihn auch die besonderen Herausforderungen nicht: die technische Inbetriebnahme des Rechenzentrums zum Beispiel, die für Juli 2025 geplant ist. Oder die erforderliche sechsmonatige Einregulierungsphase, für die auch die komplette Sicherheitstechnik stehen muss, zum Beispiel die Gewährleistung einer ununterbrochenen Stromversorgung des Rechenzentrums.
Erfahrung und Teamwork als Erfolgsgeheimnis
Seinen Job hat der 56-Jährige von der Pike auf gelernt: Zimmerer-Ausbildung, Einschaler, Vorarbeiter, Polier, schließlich Oberpolier. „Wenn mir einer erklärt, dass etwas nicht geht, dann zeige ich ihm schnell, wie es doch geht“, sagt er und lacht. „Ich weiß was zu tun ist, wenn es kompliziert wird und wie man einem Nachunternehmer hilft.“ Genau deshalb stimme auch die Chemie sehr schnell – nicht zuletzt mit den vielen Nachunternehmern auf jeder Baustelle: Es geht ja nur im Team.
„Wir alleine können keine Baustelle zu Ende bringen, das geht nur gemeinsam.“ Und deshalb pflegt Hilmi Kurtoglu konstruktive und vertrauensvolle Partnerschaften: „Bei 95 Prozent aller Nachunternehmer weiß ich: Wenn ich abends ein Problem habe, dann setzen die alle Hebel in Bewegung, damit das Problem am nächsten Morgen um 8 Uhr gelöst ist. Das hat all die Jahrzehnte gut geklappt.“
„Alleine kann man keine Baustelle zu Ende bringen, das geht nur gemeinsam. Dann wird es gut.“
Hilmi Kurtoglu / Oberpolier bei ZECH Bau
Sieben Jahre ist er nun bei ZECH Bau, eine rundum gute Zeit. Vorher war er ganze 27 Jahre bei Bilfinger, hat dort große Baustellen erlebt: den Mediapark Köln zum Beispiel, wo er die neun Meter hohen Säulen des Kinos Cinedom selbst eingeschalt hat, oder das Terminal 2 am Flughafen Köln-Bonn.
Mit Landmarken ist es für den Oberpolier bei ZECH bereits das zweite Projekt nach dem kite in Köln: „Da hat auch die Chemie vom ersten Augenblick an gestimmt. Das war komplett auf Augenhöhe. Vom ersten Tag an war es, als ob man mit dem eigenen Team arbeitet.“ Man spüre den gegenseitigen Respekt und Wertschätzung gegenüber jedem, der etwas leistet. Das sei auch gut so: „Jeder am Bau Beteiligte ist wichtig, auch der Handwerker mit dem kleinsten Gewerk.“
Das Team ist wie eine Familie
In Kaarst ist ZECH Bau als Generalübernehmer mit einem großen Team vor Ort: sieben weitere Poliere, insgesamt 35 Leute in der Bauleitung. Eine große Baustelle, die im Lean-Takt hervorragend vorangetrieben wird. Viele der Kollegen kennt Hilmi Kurtoglu schon lange. Das Team ist wie eine Familie und manchmal ist es sogar Familie: Sohn Kevin – ebenfalls bei ZECH – ist in Vaters Fußstapfen getreten. Beim kite in Köln haben beide zusammengearbeitet, und das sogar sehr gerne.
Er könnte viel erzählen aus 40 Berufsjahren, die man diesem Mann nicht ansieht. Höchstens an den Lachfältchen, denn Spaß gehört bei der Arbeit dazu. „Es ist ein stressiger Beruf. Wenn ich keinen Spaß mehr hätte, würde ich sofort aufhören. Ich bin ja länger mit meinen Kollegen zusammen als mit meiner Familie. Wenn das nicht mehr funktionieren würde, wäre das ein Grund, die Segel zu streichen.“
Der Rundgang endet am Baucontainer, wo Hündin Frida gewartet und sich bei den Kollegen ein paar Schmuseeinheiten abgeholt hat. Auf die Baustelle selbst darf sie nicht mit. Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit dem Team geht es noch schnell eine Runde Gassi, dann zurück auf die Baustelle. Muss ja pünktlich fertig werden.