Grundstein für wegweisendes Cradle-to-Cradle-Projekt gelegt
Das erste Wohnhochhaus Deutschlands, das nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip realisiert wird, entsteht in Hamburg. Für das „Moringa Hamburg HafenCity“, das mit seiner bislang einzigartigen Kombination von ressourcenschonender Bauweise mit bezahlbarem Wohnen als richtungsweisend für die Bau- und Immobilienbranche gilt, wurde am Mittwoch der Grundstein gelegt. Neben rund 220 Mietwohneinheiten bietet das Ensemble der Landmarken-Unternehmensfamilie Gemeinschaftsflächen, ein Co-Living-Konzept, Co-Working, eine Kita sowie Gastronomie- und Verkaufsflächen.
„Es ist ein großer Schritt für uns als Landmarken-Unternehmensfamilie“, sagte Anke Tsitouras Vorständin der Landmarken AG, die die technische Realisierung verantwortet. „Wir setzen uns nicht nur mit den Möglichkeiten des nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauens auseinander, sondern gehen in die konkrete Umsetzung. Von Moringa werden wir viel für unsere künftigen Projektentwicklungen lernen.“ Als Generalunternehmer ist die Adolf Lupp GmbH & Co. KG bereits seit April auf der Baustelle aktiv, die am Baakenhafen direkt am Wasser liegt.
Die Bodenplatte ist bereits zur Hälfte erstellt, der 13-stöckige Hochpunkt wird seine finale Höhe im Mai kommenden Jahres erreichen. Die Gesamtfertigstellung des Ensembles ist für 2026 geplant. „Nachhaltiges Bauen ist für unser Familienunternehmen ein wichtiges Thema“, sagt Michael Fuchs, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Lupp. „Wir freuen uns deshalb sehr, dieses wegweisende Vorzeigeprojekt für die Moringa Hamburg HafenCity errichten zu dürfen.“
Moringa setzt auch auf soziale Nachhaltigkeit
Als erstes Wohngebäude, bei dem das Cradle-to-Cradle-Prinzip konsequent zur Anwendung gelangt, setzt das Moringa nicht nur auf hohe ökologische Standards, sondern auch auf soziale Nachhaltigkeit. „Wir werden zeigen, dass die konsequente Anwendung des Kreislaufwirtschaftsprinzips eine machbare Antwort auf unsere Umweltprobleme und die Klimakrise sein kann“, sagte Vanja Schneider, Geschäftsführer der Moringa GmbH. Rund 80 Prozent der Bau- und Ausstattungsmaterialien (KGR 300, DIN 276) werden sich demontieren, sortenrein trennen und wiederverwenden lassen. Diese intensive Recyclingfähigkeit ist bisher unerreicht.
„Es ist ein wunderbares Signal, dass ein so anspruchsvolles Bauvorhaben auch in diesen schwierigen Zeiten in die Realisierung geht“, sagt Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH. „Wir haben Moringa darin gerne unterstützt, weil wir überzeugt sind, dass das Konzept sehr gut zur HafenCity passt. Rund um den Baakenhafen entsteht ein grünes, sozial gemischtes Quartier mit einem breiten Wohnungsangebot, darunter ein hoher geförderter Anteil, aber auch Vorhaben für Baugemeinschaften und besondere Gruppen. Hier ist Moringa mit seinem kreislaufwirtschaftlichen Ansatz und seinem Nutzungsmix genau richtig.“
Das ambitionierte Projekt mit rund 24.000 m² Bruttogeschossfläche bietet zahlreiche gesellschaftlich relevante Funktionen. Alle rund 220 Wohneinheiten sind Mietwohnungen, davon ca. 80 öffentlich gefördert. Damit wird die gesetzlich vorgeschriebene Quote von 33 Prozent übererfüllt. Darüber hinaus wird das von kadawittfeldarchitektur entworfene Ensemble auch Gemeinschaftsflächen, ein modernes Co-Living-Konzept und Co-Working bieten, die betrieben werden von POHA House, dem auf nachhaltige Cospaces spezialisierten Schwesterunternehmen von Landmarken. Auch der Gastronomiebereich in der Warftebene sowie zwei separate Verkaufsflächen stellen eine sinnvolle Funktionsergänzung dar. Die fünfzügige Kita Villa Luna, die mit 80 Plätzen ein wichtiges Betreuungsangebot in der HafenCity schafft, wird das Thema Kreislaufwirtschaft sogar in ihr pädagogisches Lehrprogramm aufnehmen.
Das erste Gebäude mit begrünter Fassade in der HafenCity
Das Moringa ist auch das erste Gebäude in der HafenCity mit einer begrünten Fassade. Insgesamt werden Flächen im Umfang von 100 Prozent der bebauten Grundstücksfläche begrünt. Das erhöht die Luftqualität, beugt Hitzeinseln vor und wirkt den Folgen der Flächenversiegelung entgegen. Zur nachhaltigen Energieversorgung wird Fernwärme aus Abwärme genutzt, Strom wird durch Photovoltaik erzeugt. Ein permanentes Energiemonitoring wird den emissionsarmen und energieeffizienten Betrieb optimieren.
Der Name Moringa stammt übrigens von dem heilsamen Baum Moringa Oleifera. Alle Teile der auch „Wunderbaum“ genannten Superpflanze aus Asien sind für den Menschen von hohem Nutzen und können sinnvoll weiterverwertet werden. Mit seiner Desinfektions- und Heilkraft, wertvollen Vitaminen und wichtigen Nährstoffen gilt Moringa als das nährstoffreichste Gewächs überhaupt. Zu Pulver zerrieben, können seine Samen sogar verschmutztes Trinkwasser reinigen. „Der Name passt sehr gut zu unserem Projekt“, sagt Vanja Schneider. „Ein Gebäude wie eine heilbringende Pflanze. Das gesündeste Haus der Stadt.“